Am Bremer Kai stehen rund 15 historische Krane aus dem gesamten Hafengebiet - überwiegend Vollportal-Krane. Die Namen ihrer berühmten Hersteller - wie Krupp oder Kampnagel - sind noch deutlich erkennbar. Einsatzbereit ist derzeit nur einer von ihnen, an anderen wird gearbeitet. Am Bremer Kai wurden auch die Halbportalkrane saniert, die einst am Kaispeicher A installiert waren. Heute stehen sie wieder an ihrem Heimatort, der Elbphilharmonie, und erinnern an die Wurzeln dieses Gebäudes.Hansahafen, Bremer Kai
Fünf historische Krane halten im Baakenhafen Einzug: Dialog zwischen maritimem Erbe und moderner Stadt in der HafenCity – Umfassende Restaurierung durch Stiftung Hamburg Maritim
Hamburg, 17. 5. 2018 - Jahrzehntelang prägten sie das Hafenbild von Hamburg: Stückgutkrane, die von den Kaimauern aus die Schiffe löschten. Mit dem Siegeszug der Container wurden die Zahl der Hafenkrane seit Mitte der 1970er Jahre zunehmend kleiner, ihre Arbeit übernahmen Containerbrücken.
In der HafenCity gehören Krane jedoch weiterhin dazu. 2008 zog der erste Kran aus der Barmbeker Kampnagel-Fabrik, Jahrgang 1958 – in den Sandtorhafen ein. Fünf weitere besonders schöne Exemplare kamen bis 2017 dazu, darunter drei in Halbportalbauweise an der Elbphilharmonie.
Seit Ende April 2018 treten moderne Stadt und Hafenerbe nun auch im Quartier Baakenhafen in einen weithin sichtbaren Dialog: Auf der nördlichen Promenade auf dem Versmannkai wurden fünf weitere Krane aufgebaut – pünktlich zur Eröffnung der ersten Gebäude mit dem JUFA Hotel Hamburg HafenCity und zahlreichen Wohnungen sowie zur Einweihung des Baakenparks.
Rund um das Hafenbecken werden bis 2021 in den beiden Quartieren Baakenhafen und Elbbrücken insgesamt rund 3.600 Wohnungen und ca. 15.500 Arbeitsplätze entstehen. Mindestens vier weitere historische Krane sind für Standorte wie die Südpromenade des Quartiers Baakenhafen und die Elbpromenade des Quartiers Strandkais in Planung. „Die Mischung aus historischen Elementen und dem Neuen machen die ganz besondere Identität des Ortes aus. Sie zeigt, dass die neuen Quartiere nicht willkürlich neu gestaltet werden. Auch Kaimauern und Brücken wurden sorgsam restauriert und in die Freiräume integriert“, sagt die zuständige Freiraumplanerin bei der HafenCity Hamburg GmbH, Barbara Schwöppe.
Die heute in der HafenCity zu bewundernden Krane waren früher hamburgweit an verschiedenen Hafenstandorten im Einsatz. Ihre Restaurierung wird aus dem „Sondervermögen Stadt und Hafen“, das die HafenCity Hamburg GmbH verantwortet, finanziert. Die Restaurierung wird von der Stiftung Hamburg Maritim durchgeführt.
Bernd Cüpper von der Stiftung Hamburg Maritim ist bei diesem Projekt ein Mann der ersten Stunde. Am 1. August 2005 übernahm er die Projektleitung der Restaurierungsmaßnahmen und koordiniert bis heute die Arbeiten an den Kranen der namhaften Hersteller Kampnagel, Kocks, Krupp Ardelt, Peiner Stahlwerke und MAN: „Grundsätzlich haben wir bei jedem der fertigen Krane die Ausleger demontiert, die alte Farbe komplett entfernt und insgesamt vier neue Farbanstriche mit einem 2-Komponentenlack aufgetragen. Die Oberflächen sind mit einer Farbschichtdicke von 240μm geschützt – das sind fast ein Viertel eines Millimeters!“ Bei allen fertiggestellten Kranen wurden komplett neue Edelstahlseile aufgezogen und generell auch neue Fensterscheiben eingesetzt. Teilweise mussten auch umfangreiche Stahlreparaturen durchgeführt werden, die allesamt auf dem Gelände und den Werkstätten der Stiftung Hamburg Maritim realisiert wurden. „Voraussichtlich Ende Mai wird der nächste Kran fertig werden – ein Modell der Firma Kocks. Wenn der abgeholt ist, stehen hier noch weitere vier Krane der HafenCity Hamburg GmbH zur Restaurierung bereit“, so Bernd Cüpper.
Interviews mit Bernd Cüpper über die Pressestelle Stiftung Hamburg Maritim.
Elbphilharmonie: Die Halbportalkrane des Kaispeichers A kommen zurück, Restaurierungsarbeiten bei den 50er-Schuppen erfolgreich abgeschlossen.
Am Mittwoch, 5. Oktober 2016 wurde der erste der drei Halbportalkrane per Schwimmkran abgeholt und zurück zur Elbphilharmonie gebracht.
Am 2. März 2007 war begonnen worden, die drei Krane per HHLA-Schwimmkran über die Elbe zum Bremer Kai zu transportieren. Die Restaurierung fand auf Initiative und unter der Verantwortung von Joachim Kaiser statt, Vorstandsmitglied der Stiftung Hamburg Maritim.
Auf dem Gelände der 50er-Schuppen wurden sie zunächst durch „Jugend in Arbeit Hamburg e.V.“ teilrestauriert. Nach deren Insolvenz im Jahr 2011 wurden die Arbeiten dann von der Stiftung Hamburg Maritim - unter der technischen Leitung von Bernd Cüpper - fertiggestellt.
Die Krane wurden von oben bis unten von Rost und alten Anstrichen befreit und anschließend neu beschichtet. Zudem wurden die Dächer der Kabinen und die Dichtungen erneuert. Das Sicherheitsglas befindet sich im Originalzustand, ebenso wie die Lampen, die lediglich mit neuen Leuchtmitteln ausgestattet wurden. Eine mechanische- und sicherheitstechnische Überholung erfolgte in diesem Zusammenhang ebenfalls.
Nach der Überführung und Montage der Krane ist die Elbphilharmonie um ein weiteres markantes Designmerkmal reicher, welches einen direkten Bezug zwischen der maritimen Historie des Gebäudes und seiner neuen Nutzung herstellt.
Für den Verbleib der Krane haben sich zahlreiche Akteure in der Stadt stark gemacht, z.B. die damalige Kultursenatorin Karin von Welck sowie ihr Staatsrat Gert Hinnerk Behlmer der sich heute in der Stiftung Hamburg Maritim engagiert. Die DEMAG demontierte die Krane, die HHLA als ehemalige Eigentümerin - sowohl des Kaispeichers als auch der Krane - ermöglichte deren Umsetzung durch den Einsatz ihrer Schwimmkrane.
2008 wurden im Sandtorhafen drei restaurierte Hafenkrane aufgestellt.
Sie sind Teil des ebenfalls 2008 eröffneten Traditionsschiffhafens in der Hafen-City, der durch ehrenamtliche Hafenmeister der Stiftung Hamburg Maritim betreut wird.
Alle drei Krane stehen auf dem Kaiserkai und bilden eine Reihe von den Magellan-Terrassen hinüber zur Elbphilharmonie.
Die Stückgut-Krane wurden auf dem Gelände der Stiftung Hamburg Maritim, bei den 50er-Schuppen, durch den Verein „Jugend in Arbeit“ restauriert und dann per Schwimmkran in den Sandtorhafen verbracht.
Dieses Beispiel hat Schule gemacht und in der Folge hat die Stiftung Hamburg Maritim mit Ihren Mitarbeitern weitere Krane für die HafenCity Hamburg GmbH restauriert und an prominenten Stellen in der HafenCity gebracht.
Der Sandtorhafen war, bei seiner Eröffnung 1866, das erste künstlich geschaffene Hafenbecken Hamburgs, in dem Seeschiffe längsseits am Kai liegend abgefertigt werden konnten.
Mit Hilfe von dampfgetriebenen Kranen („Brownsche Dampfkrane“) konnten die Waren aus den Laderäumen der Schiffe direkt in die Kaischuppen geliftet oder auf Eisenbahnwaggons bzw. Pferdefuhrwerke abgesetzt werden.
Dieses neue Umschlagskonzept revolutionierte den bis dahin eher beschaulichen Waren-Umschlag der im Strom liegenden Segelschiffe. Seither gilt der Sandtorhafen als Keimzelle des „modernen Hafens“.
Der Sandtorkai, heute Hamburgs älteste Kaimauer, wurde bereits 2002 denkmalgerecht restauriert. Zur Erschließung der davor liegenden Pontonanlage dienen heute drei historische Zugangsbrücken.
Eine 5.600 qm große, geschwungene Pontonanlage bietet bei 380 m Länge Liegeplätze für ca. 20-25 historische Schiffe, zu besonderen Anlässen und Veranstaltungen können 40 – 50 Schiffe hier liegen.
Am Bremer Kai wird Platz geschaffen für die Viermastbark PEKING
Fünf historische Krane halten im Baakenhafen Einzug
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